Bei den Messungen an Elektroanlagen für Energieversorgungsunternehmen (EVU) oder in Industriebetrieben lastet eine sehr hohe Verantwortung auf dem Elektrothermografen und dem beauftragten Unternehmen, nicht zuletzt die Brandschutzversicherung muss sich stets voll auf die Messungen verlassen können. Aus diesem Grund ist eine, dem Verwendungszweck angemessene Kameratechnik genau so wichtig, wie eine ausreichende Qualifizierung und Zertifizierung der mit den Messaufgaben beauftragten Personen. Nur diese Voraussetzungen führen zu einer hohen Fachkompetenz bei der Messung und Beurteilung thermischer Erwärmungen. Häufig sind in Elektroanlagen Erwärmungen von Bauteilen betriebsbedingt und bauartbedingt normal. Eine Bauteilkunde ist somit ebenso wichtig, wie das Wissen über die Alterung von Bauteilen und Verbindungen. Durch ein generell erhöhtes Brandrisiko in den Unternehmen muss die zu prüfende Person Erwärmungen an Bauteilen und Verbindungen sicher beurteilen können. Aus diesem Grund sollten bei der Vergabe von Aufträgen grundsätzlich die Zertifikate in Kopie seitens der Auftraggeber mit angefordert werden. Es sollten also auch nur die Personen Elektroanlagen untersuchen, welche entsprechend den Forderungen der Versicherungswirtschaft, das Zertifikat Sachverständiger für Elektrothermografie (IT 2 Elektro) oder VdS anerkannter Sachverständiger für Elektrothermografie vorweisen können.
